WENN DER ENGLÄNDER

seinen Rasen gegen Römer und anderes unzivilsiertes Volk verteidigt (s.h. Asterix und Obelix in Britannien) weiss er, was er verteidigt.

Wenn wir in unseren Rasen so ansehen, wissen wir oft nicht, was da zu verteidigen wäre. Gottlob gibt es ja die Rasen- und Düngerhersteller die uns mit schönen Fotos von schönen Rasen Mut machen. Nur schnell das Gräschen und das Mittelchen - und alles wird gut. Alternativ stünde die Daueranstellung eines Gärtners zur Debatte - gut für Rasen und Gärtner - schlecht für den Geldbeutel.

Wer wirklich einen gepflegten Rasen will, muss investieren.


In den Gärtner

Je nach Grösses des Rasens ist eine Neuanlage oder auch Ausbesserung durch den Profi durchaus erschwinglich, spart Nerven, Kraft und Zeit. Einfach mal ein Angebot einholen.

In den geeigneten Rasensamen
Je nach Bedürfnis, Bodenbeschaffenheit, Umgebung und Lichtverhältnis gibt es unterschiedliche Rasensorten, die sich in der Zusammensetzung der Gräser unterscheiden.

Was Sie über Rasensamen wissen sollten.
Achten Sie auf das Abfülldatum. Je älter, desto weniger keimfähig. Die Gräserart und das Mischungsverhältnis. Je nach Verwendungszweck werden unterschiedliche Gräserarten in unterschiedlichen Bestandsanteilen gemischt. Von Experten empfohlen: Deutsches Weidelgras, lolium perenne und Wiesenrispe, poa pratensis. Weidelgras ist rasch wachsend und füllt Lücken, Wiesenrispe ist robust. Diese zwei Gräser werden Sie auch in höheren Bestandteilen in jeder guten Rasenmischung finden.

Grob werden nach Verwendungszweck folgende Mischungen unterschieden:

Zierrasen
ähnelt wohl am meisten dem sog. englischen Rasen, mit hohem Pflegeauwand verbunden.

Spiel- und Sportrasen
Der im Garten am meisten verwendete Rasen.
Ein Mix aus Weidelgras und Wiesenrispe.

Freizeit- und Parkanlagen
Eine wirtschaftliche Mischung - langsam wachsend (weniger Mäharbeit) und trockenverträglich.

Regenerationsrasen
Hoher Anteil an Weidelgras.

Schattenrasen
Das Versprechen "Schattenrasen" ist insofern mit Vorsicht zu geniessen, als im Schatten einfach kein Gras wächst. Die Mischung enthält einen höheren Anteil an schattenverträglichen Gräsern, wie z.B. Rotschwingel, festuca rubra.

Rollrasen
funktioniert wie das Tapezieren. Untergrund vorbereiten, Rollrasen "tapezieren", fertig. Hört sich fast wie in der Werbung an. So einfach ist es aber nicht. Die Vorarbeiten sind extrem aufwendig. Rollrasen verzeiht weder technisch, noch optisch irgendwelche Wellen oder Löcher. Je nach Umgebung, z.B. Rundungen, sind jede Menge an Schnittarbeit erforderlich. Damit steigt auch der "Abfall". Die Verlegung muss sorgfältig und sorgsam erfolgen, um Beschädigungen zu vermeiden.

Daneben gibt es noch eine Reihe von Spezialmischungen, z.B. für Golfplatz, Dachbegrünung, Parkplatz usw. Damit das Ganze nicht zu einfach wird, unterscheiden die Saatguthersteller innerhalb der Gräserarten noch verschiedene Rasensorten. In der Regel-Saatgut-Mischung RSM wird Saatgut nach verschiedenen Kriterien beurteilt und bewertet von 5 = geeignet bis 9 = sehr gut geeignet.
Wer noch mehr über Seinen Rasensamen wissen will, findet das unter:
http://www.rasengesellschaft.de/

In den Boden
Womit wir doch bei der Düngung wären. Rasen wächst nur so gut, wie auch der Boden für ihn ist. Eine Bodenanalyse wird daher angeraten, s.h. auch Dünger im Garten.
Vielfach sind die Böden durch Bauarbeiten hoch verdichtet, länger bestehende Rasen sind durch Pflanzenreste, bestimmte Düngeranteile (Eisensulfat) und sauren Regen übersäuert. Dadurch wird u.a. die Moosbildung gefördert. Eine Grundvoraussetzung für einen gesunden Boden ist ein aktives Mikroklima. Am Anfang stehen hier die Mikroorganismen. Dafür bieten mehrere Hersteller sogenannte Bodenaktivatoren an. Diese beinhalten Gesteinsmehl, z.B. Basaltmehl, Tonmehl, Dauerhumus und Spurenelementen. Hersteller: Oscorna, Neudorff, Cuxin, Manna
Um einer Übersäuerung vorzubeugen, bzw. diese zu reduzieren, hilft Rasenkalk, allerdings auch kein Allheilmittel gegen Moos.

Rasendünger
Dieser sollte am besten vor einem Regen ausgebracht oder gut eingeschwemmt werden. Möglichst gleichmässig per Hand oder Streuwagen, sonst gibt es schnell verbrannte oder überdüngte Stellen. Die fallen dann unangenehm auf.

1. Gabe im Frühjahr, ca. März/April,
2. Gabe im Sommer,
3. Gabe im Oktober/November.

Wer seinem Rasen, bzw. Boden etwas Gutes zusätzlich tun will, sollte sich mit einem sog. Bodenaktivator beschäftigen s.o. Wirkt im Übrigen nicht nur bei Rasen. Wer mal was anderes ausprobieren will, versucht es mit EM, s.h. Effektive Mikroorganismen. Wer vor den Regalen steht, steht wieder mal vor der Qual der Wahl. Es werden verschiedenste Rasendünger mit unterschiedlichen Rezepturen angeboten. Dazu kommt, dass die Böden unterschiedlich sind und unterschiedliche Dünger verlangen. Grundsätzlich sollte der Rasenboden nicht zu sauer sein, humusreich und wasserspeichernd. Ein strapazierter Rasen sollte pro Jahr und Quadratmeter ca. 20 g Stickstoff, 6 g Phospor und 8 g Kali erhalten. Mineralische Dünger wirken schnell, aber nicht lange, organische Dünger wirken langsamer, aber länger.Wer sich Arbeit sparen will, greift zu sogen. Langzeitdüngern. Dies ist eine Form der Depotdüngung die über mehrere Monate hinweg die enthaltenen Düngemittel freisetzt. Gute Langzeitdünger setzen ihre Wirkstoffe dabei feuchtigekeits- und wärmeabhängig frei.

Mein Haus, mein Auto, mein Boot, mein Rasen ...
Mit Rasenpflege, Rasenproblemen, Rasen... beschäftigt sich die Seite:
http://www.mein-rasen.de/
Infos zu Rasensamen und Rasendünger finden Sie auch unter:

Persönliche Anmerkung: Das Thema Rasen wird für mich immer mehr zum Reizthema. Einmal wegen der völlig unterschiedlichen Angaben zu Düngemittel, NPK Verhältnis. Hier soll der Boden leicht sauer sein, dort ist saurer Boden für Moos verantwortlich. Mal soll der Rasen extrem dicht sein, um Unkraut zu verhindern, mal verfilzt er dadurch. Steht er zu hoch, gibts Moos, ist er zu niedrig, verbrennt er. Dünge ich kräftig, wächst er besser, ich muss aber auch öfter mähen, dünge ich zu wenig...Mein Tip - KUNSTRASEN!!

In die Bewässerung
Weniger ist auch hier mehr. Lieber weniger oft, dafür stärker giessen. Grund: Die Graswurzeln "strecken" sich nach der Feuchtigkeit im Boden und wurzeln tiefer. NIE bei starker Sonne wässern. Die Wassertropfen wirken wie kleine Brenngläser. Komfort: Eine Beregnungsanlage ist kein Luxus, spart aber unheimlich viel Zeit.

In den Rasenmäher
Inzwischen gibt es vom altehrwürdigen Spindelmäher über Accumäher bis zum selbstfahrenden und steuernden Robot-Rasenmäher so ziemlich alles.
Allen gemeinsam ist: Ohne gut geschliffene Messer geht gar nix. Achten Sie vor dem Kauf auf eine gute Erreichbarkeit und Demontagemöglichkeit der Messer.
Fachleute empfehlen, den Rasen häufiger zu mähen, dafür aber weniger stark einzukürzen.

In den Vertikutierer
Für kleinere Flächen reicht ein Elektro-Vertikutierer. Nach Möglichkeit sollten die Messer gegen eine Federspindel ausgetauscht werden können. Beides sollte als Ersatzteil erhältlich sein. Eine einfache Höhenverstellung erleichtert das "Ausprobieren" der Schnitt-Tiefe. Rasen zuerst kurz mähen, nur bei trockenem Boden vertikutieren. Danach nochmal abrechen oder noch mal mit dem Rasenmäher drüber. Der funktioniert in dem Fall dann als "Sauger" und holt relativ viel Kleinmaterial raus. Wer einen stark verfilzten oder vermoosten Rasen hat, muss mit einer braunen Wüste und einer grossen Abfallmenge rechnen. Sinnvoller ist es, den Rasen weniger tief und dafür öfter zu vertikutieren. Das schont im Übrigen auch das Gerät.

Der Blumenrasen
S.h. Blumenrasen

Ein Schaf und ein Rasenmäher stehen auf der Wiese.
Sagt das Schaf: "Mähhhh." Sagt der Rasenmäher: "Du hast mir gar nichts zu befehlen."

Wir rekultivieren Ihren Rasen oder legen neu an, nur giessen müssen Sie selber